Sehr geehrte Damen und Herren,

heute berichten wir u.a. wie immer über aktuelle Entwicklungen auf dem Holzmarkt sowie über die Vorbereitung der Einschlagssaison 2025/2026.

 

Holzmarktlage

Die Nachfrage nach mittelstarkem/starkem Nadelholz, insbesondere Fichte, Lärche, Douglasie, ist unverändert gut. Der frei-Wald-Preis für Fichten-Langholz der Stärkeklasse 2b+, Güte BC, beträgt aktuell 127,00 – 130,00 €/fm, bei größeren Mengen auch mehr.

Der bisherige Preisunterschied zwischen Langholz und Abschnitten von ca. 10,00 €/fm konnte mittlerweile weiter reduziert werden. So haben wir aktuell einzelne Preisvereinbarungen mit der Grundregel „Abschnitte = 5,00 €/fm unter Langholz“.

Erfreulicherweise verkaufen wir Lärche und Douglasie mittlerweile zu ähnlich guten Konditionen, diese Hölzer waren bisher preislich immer ein wenig unterbewertet. Bei diesen Baumarten sind Hölzer ab Stärkeklasse 4 besonders gefragt und erlösen regelmäßig Preise von 140,00 €/fm und mehr. Grund dafür ist auch ein nach wie vor funktionierender Export-Markt, im Gegensatz zu anderen Nadelholz-Sortimenten, bei denen der Export kaum noch eine Rolle spielt.

Etwas anders ist die Angebots-Situation bei schwächeren Nadelholz-Sortimenten. Hier sind in den letzten Monaten erheblich mehr Einschlagsmaßnahmen durchgeführt worden, als erwartet bzw. angekündigt wurden.

Zunächst einmal ist das sehr erfreulich, dass die in den letzten Jahren aufgrund der Kalamitätsbewältigung liegen gebliebenen Pflegemaßnahmen in den jüngeren Beständen jetzt Zug um Zug nachgeholt werden, damit wieder Zuwachs stattfindet. Andererseits hat das seit Mitte März zu einem nicht geplanten Holzangebot geführt, welches stellenweise kaum zu bewältigen war.

Mittlerweile geht diese Schwachholzwelle im Bereich Zaunholz und insbesondere Langholz der Stärkeklassen 0 – 1a/1b1 zurück. Es ist gelungen, diese Mengen vollständig und überwiegend zu unverändert guten Konditionen zu vermarkten, es gab jedoch in dieser Woche erste Preissenkungen.

Die Holzmengen haben zur Folge, dass jetzt Waldlager vorhanden sind, die nicht mal eben in den nächsten Tagen abgefahren werden können. Die Verarbeitungs- und Lagerkapazitäten der Säger sind begrenzt, so dass mittlerweile Abfuhrdauern von bis zu 12 Wochen genannt werden.

Das bringt die Notwendigkeit mit sich (was absolut nicht neu ist und in den letzten Jahren der Regelfall war), dass liegendes Käfer-befallenes Holz auch mal begiftet werden muss, da wo es zulässig ist!

Das in den letzten Wochen bereitgestellte Laubholz (Stammholz) konnte ebenfalls gut in laufende Verträge und Preisvereinbarungen verkauft werden. Einige Buchen-Säger berichten hier von einem unkoordiniert hohen Angebot in den Monaten Februar – April dieses Jahres.

Laub-Industrieholz wird ohne Einschränkungen übernommen, hier sind nach wie vor die zuletzt kommunizierten Kronospan-Konditionen maßgeblich (Email vom 26.02.2025). Beim Nadel-Industrieholz gab es zwischenzeitlich, ausgelöst durch eine gute Pellets-Nachfrage, eine Preisspirale nach oben bis hin zu 50,00 €/fm, diese ist aber, jahreszeitlich üblich, wieder vorbei. Aktuell verkaufen wir Nadel-Industrieholz (frisch bzw. bis zu 2 Jahre alt) für 42,00 – 45,00 €/fm.

 

Einschlagssaison 2025/2026

Für das kommenden Winterhalbjahr sind ähnlich hohen Mengen schwaches Nadelholz aus Durchforstungen zu erwarten wie zuletzt. Sicher ist das Gesamtvolumen aus den Pflegerückständen noch wesentlich höher als die in den vergangenen Wochen bewegten Mengen.

Wir empfehlen natürlich, die waldbaulich erforderlichen Pflegemaßnahmen entsprechend verfügbarer Arbeits- und Maschinenkapazitäten vollständig durchzuführen. Aber: bei den nochmals zu erwartenden Mengen möglichst breiter auf das Winterhalbjahr verteilt (beginnend ab September). Sicher ist die Phase „zwischen dem letzten Schnee und dem ersten Saftzug“ traditionell richtig. Wenn wir das aber ausschließlich in diesem Zeitraum machen, könnte das im nächsten Frühjahr zu einem erheblichen Überangebot und damit verbundenen Preissenkungen führen.

Gleiches gilt für Buchen-Stammholz in C/D-Qualität (Paletten-Buche). Hierzu sind wir in guten Gesprächen u.a. mit der Firma Pollmeier, die uns dringend empfiehlt, die Einschläge möglichst früh zu starten, damit Bereitstellungen ggf. schon ab August/September stattfinden können. Einschläge im Laub sollten dabei kein Tabu sein, natürlich nur, wenn die Arbeitssicherheit gewährleistet ist! Wir werden voraussichtlich im kommenden Monat die Konditionen inkl. der Frühlieferprämien besprechen.


Zweifleckiger oder Zweipunkt-Eichenprachtkäfer

78 – 8,(A,)5 / 5 + 68

Hinter diesen Zahlen und Zeichen versteckt sich der Lebenszyklus eines weiteren Forst-schädlings, der sich – auch in unserer Region – immer weiter verbreitet. Er befällt vorgeschädigte Eichen (Sekundärschädling). Generell befinden sich unsere Eichenbestände in einem schlechten Zustand. Der angekündigte trocken-heiße Sommer 2025 wird sich zudem negativ auf die Vitalität der Eichen auswirken. Besonders betroffen sind Eichenbestände auf trockenen oder staunassen Standorten.

Aber nun zur oben genannten Formel (Bionomie-Formel):

Die Eiablage findet im Juli/August eines jeden Jahres statt, bevorzugt an Rindenvertiefungen oder Rindenverletzungen. Die Larven bohren sich dann ab August zwischen Bast und Splint, dieses sorgt dann für eine Unterbrechung des Nährstoff- und Assimilationstransportes. Wir erkennen diese Bohrtätigkeit an der dunklen Schleimflussbildung an der äußeren Rinde (unter der Rinde waagerechter Zick-Zack-Gang). Bis zur Ausbildung des fertigen Käfers kann es unter Umständen 2 Jahre dauern (A,). Ab Mai verpuppt sich die Larve. Der fertige Käfer fliegt ab Juni aus (zu erkennen an den flachovalen Ausfluglöchern) und vollführt einen Reifefraß an den jungen Blättern.

Durch häufige/regelmäßige Kontrollen lässt sich der Befall feststellen (Schleimfluss, Ausfluglöcher). Die befallenen Bäume sind einzuschlagen und das Holz ist dann aus dem Wald zu entfernen (keine Eichenbrennholzlager im Wald!!!). Die Maßnahmen sind ähnlich den Maßnahmen gegen den Buchdrucker bei der Fichte (saubere Waldwirtschaft, Sanitärhiebe wenn nötig).

Durch regelmäßige Pflege der Eichenbestände lassen sich diese vitalisieren (mehr Licht in den Kronen, mehr Wasser) und die Eichen sind damit weniger anfällig für Sekundär-schädlinge.

 

Angebot Wildverbiss-Schutz aus Holz

Wir haben erstmalig in diesem Frühjahr einen besonderen, biologisch abbaubaren Einzelschutz eingesetzt:

Beschreibung:

  • Lamellen aus unbehandeltem Fichtenholz
  • 3 Standpfähle aus Lärche, Robinie oder Eiche
  • Verbindungsdrähte sind aus Blankstahldraht bzw. Rödeldraht, d. h. unbehandelt und dadurch rostend
  • Kein Abbau erforderlich!

Es sind noch einige 100 Exemplare davon vorrätig. Aktuell z.B. gut verwendbar für aufgelaufene Eiche aus Hähersaat.

Diesen Einzelschutz können Sie über uns bzw. die Forstwirtschaftliche Vereinigung Olpe e.V. zu Einzelpreis von 4,50 € (inkl. MwSt.) beziehen.

Bei Interesse melden Sie sich gerne bei uns bzw. auch direkt bei Thorsten Reuber, 0151/54782390.

 

 

Beste Grüße!

Ihr Team der WaldHolz Sauerland GmbH

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